Ursprünge des Tangos im Tango Argentino?
Die Geschichte des Tangos ist reich an kulturellen Einflüssen, sozialen Bewegungen und musikalischen Entwicklungen. Ursprünglich in den Armenvierteln von Buenos Aires und Montevideo entstanden, hat der Tango eine faszinierende Entwicklung durchlaufen, die ihn zu einem der bekanntesten und beliebtesten Tanzstile der Welt gemacht hat.
Der Ursprung des Tangos liegt im späten 19. Jahrhundert, als Einwanderer aus verschiedenen Teilen Europas, Afrikas und des Nahen Ostens in Buenos Aires ankamen und ihre Musik-, Tanz- und Lebensstile mitbrachten. Diese kulturelle Vielfalt vermischte sich in den Armenvierteln der Städte und gab den Anstoß zur Entstehung des Tangos als Ausdrucksmittel für die armen und unterprivilegierten Bevölkerungsschichten.
Ursprünglich wurde der Tango in den sogenannten “Conventillos”, den überfüllten Wohnhäusern der armen Viertel, getanzt. Er war geprägt von improvisierten Bewegungen, rhythmischer Musik und einer intensiven emotionalen Ausdrucksweise. Zu dieser Zeit wurde der Tango von der Oberschicht als obszön und vulgär angesehen und in den Salons der feineren Gesellschaft nicht akzeptiert.
In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts begann der Tango jedoch langsam an Popularität zu gewinnen und wurde in den Salons und Tanzhallen der Mittel- und Oberschicht getanzt. Mit dem Aufkommen der Schellackplatten und der Verbreitung von Radio und Grammophon erreichte die Tango-Musik ein breiteres Publikum und trug dazu bei, den Tango als internationalen Tanzstil zu etablieren.
Während der “Goldenen Ära” des Tangos in den 1930er und 1940er Jahren erlebte der Tango eine Blütezeit, sowohl in Bezug auf die Musik als auch auf den Tanz. Berühmte Tangokünstler wie Carlos Gardel und Astor Piazzolla trugen dazu bei, den Tango weltweit bekannt zu machen. In dieser Zeit wurden auch viele Tango-Orchester gegründet und berühmte Tangosalons wie “El Chantecler” und “Café de los Angelitos” eröffnet.
Nach einer Zeit der Vernachlässigung in den 1950er und 1960er Jahren erlebte der Tango in den 1980er Jahren eine Renaissance, sowohl in Argentinien als auch international. Neue Generationen von Tangomusikern, Tänzern und Choreografen begannen, den Tango zu erforschen und zu erneuern, und es entstanden verschiedene Stile wie der Tango Nuevo.
Heute wird der Tango weltweit getanzt und geschätzt, sowohl als kulturelles Erbe Argentiniens als auch als lebendige Kunstform, die sich ständig weiterentwickelt und neu interpretiert wird. Er bleibt ein Symbol für Leidenschaft, Ausdruck und die Vielfalt der menschlichen Erfahrung.
der europäische Tango
Der europäische Tango hat eine faszinierende Geschichte, die eng mit der Verbreitung des argentinischen Tangos auf dem europäischen Kontinent verbunden ist, aber auch durch lokale kulturelle Einflüsse geprägt wurde. Während der Tango ursprünglich in den Armenvierteln von Buenos Aires und Montevideo entstand, fand er seinen Weg nach Europa im frühen 20. Jahrhundert und erlebte hier eine eigene Entwicklung.
In den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts begann der Tango durch Tourneen von argentinischen Tangotänzern und Musikergruppen sowie durch den Erfolg von Tangosongs auf Schellackplatten in Europa bekannt zu werden. Insbesondere in Paris, einer damaligen kulturellen Metropole, erregte der Tango schnell Aufmerksamkeit und wurde zu einem Phänomen in den Tanzhallen und Salons der Stadt.
Europäische Tänzer und Musiker begannen, den Tango zu interpretieren und ihn an lokale Vorlieben und Tanzstile anzupassen. Dies führte zur Entstehung des sogenannten “Europäischen Tangos”, der sich in einigen Aspekten vom traditionellen argentinischen Tango unterscheidet. Europäische Tangokomponisten wie Vincente Greco und Enrique Santos Discépolo trugen ebenfalls zur Entwicklung des europäischen Tangos bei, indem sie neue musikalische Elemente einführten und den Tango für ein europäisches Publikum anpassten.
Während der Zwischenkriegszeit erlebte der Tango in Europa einen Höhepunkt seiner Popularität, insbesondere in Ländern wie Frankreich, Deutschland und Großbritannien. In Paris, Berlin und anderen großen Städten entstanden zahlreiche Tangosalons und Tanzhallen, in denen die Menschen den Tango zu den Klängen lokaler Orchester und Bands tanzten.
In den folgenden Jahrzehnten blieb der Tango in Europa ein fester Bestandteil der Tanzszene, obwohl seine Popularität je nach Zeit und Ort schwankte. Mit der Wiederentdeckung des argentinischen Tangos in den 1980er Jahren erlebte auch der europäische Tango eine Renaissance. Neue Generationen von Tänzern und Musikern begannen, den Tango neu zu interpretieren und zu erforschen, und es entstanden verschiedene Tanzschulen und Tangofestivals in ganz Europa.
Heute wird der Tango in Europa in verschiedenen Stilen und Variationen getanzt, von traditionellen bis hin zu modernen Interpretationen. Er bleibt ein faszinierender und vielseitiger Tanz, der Menschen aus verschiedenen Kulturen und Hintergründen zusammenbringt und die Leidenschaft und Ausdruckskraft des Tangos feiert.
Der Tanzschultango
Der Begriff “Tanzschultango” wird oft verwendet, um auf den Tango-Stil zu verweisen, der in Tanzschulen gelehrt und auf Tanzveranstaltungen getanzt wird. Dieser Stil kann sich von den traditionellen Tango-Stilen unterscheiden, die in Argentinien und anderen Teilen der Welt praktiziert werden. Hier sind einige Merkmale des Tanzschultangos:
- Standardisierung der Schritte: In Tanzschulen wird oft viel Wert auf klare und standardisierte Tanzschritte gelegt, die einfach zu erlernen und für Anfänger zugänglich sind. Dies bedeutet, dass die Bewegungen oft vereinfacht und weniger komplex sind als in traditionellen Tango-Stilen.
- Betonte Grundschritte: Der Tanzschultango konzentriert sich oft auf grundlegende Schritte wie den Vorwärtsschritt, den Rückwärtsschritt und den Seitwärtsschritt. Diese werden betont und häufig wiederholt, um den Tänzern ein solides Fundament zu geben.
- Klare Führung und Folgen: In Tanzschulen wird oft viel Wert auf eine klare Führung seitens des führenden Partners und ein genaues Folgen seitens des folgenden Partners gelegt. Dies ermöglicht einen reibungslosen Tanzfluss und erleichtert das Lernen für Anfänger.
- Einfache Figuren und Variationen: Im Tanzschultango werden oft einfache Figuren und Variationen gelehrt, die leicht zu erlernen sind und gut zu den grundlegenden Tanzschritten passen. Dies ermöglicht es den Tänzern, schnell ein Repertoire an Bewegungen aufzubauen.
- Anpassung an verschiedene Musikstile: Der Tanzschultango kann zu einer Vielzahl von Musikstilen getanzt werden, von traditionellen Tangos über moderne Tango-Interpretationen bis hin zu Popmusik. Dies macht ihn vielseitig und für verschiedene Tanzveranstaltungen geeignet.
Obwohl der Tanzschultango manchmal als vereinfachte Version des Tangos angesehen wird, bietet er dennoch eine unterhaltsame und zugängliche Möglichkeit, den Tanz zu erlernen und zu genießen. Viele Menschen beginnen ihre Tangoreise in Tanzschulen und nutzen den Tanzschultango als Sprungbrett, um sich später in fortgeschrittenere Tango-Stile zu vertiefen.
der Turniertanz Tango
Der Turniertanz-Tango ist eine formelle und stilisierte Variante des Tango, die in Tanzwettbewerben und auf professionellen Tanzbühnen aufgeführt wird. Im Gegensatz zum sozialen Tango, der oft improvisiert ist und eine informelle Atmosphäre hat, folgt der Turniertanz-Tango einem spezifischen choreografischen Programm und strengen Regeln.
Hier sind einige Merkmale des Turniertanz-Tangos:
- Technische Präzision: Im Turniertanz-Tango wird viel Wert auf technische Präzision gelegt. Die Tänzer müssen klare und scharfe Bewegungen ausführen, die den Regeln des Tanzsports entsprechen.
- Strenge Choreografie: Die Choreografie des Turniertanz-Tangos ist oft vorab festgelegt und umfasst eine Reihe von festgelegten Schritten, Drehungen und Figuren. Die Tänzer müssen diese Choreografie genau einhalten und synchron mit ihrem Partner tanzen.
- Kontakt und Verbindung: Eine enge Verbindung zwischen den Tanzpartnern ist entscheidend für den Erfolg im Turniertanz-Tango. Die Tänzer halten während des gesamten Tanzes engen Körperkontakt und kommunizieren durch ihre Körperhaltung und Bewegungen miteinander.
- Ausdruck und Interpretation: Obwohl die Choreografie festgelegt ist, haben die Tänzer dennoch die Möglichkeit, ihre Persönlichkeit und ihren individuellen Stil in den Tanz einzubringen. Sie können verschiedene Ausdrucksformen und Interpretationen verwenden, um ihre Darbietung einzigartig zu gestalten.
- Musikalische Interpretation: Die Musikalität spielt eine wichtige Rolle im Turniertanz-Tango. Die Tänzer müssen die Musik fühlen und interpretieren, um ihre Bewegungen entsprechend anzupassen und den Rhythmus und die Dynamik des Tanzes zu betonen.
Der Turniertanz-Tango wird in verschiedenen Tanzwettbewerben auf der ganzen Welt praktiziert, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene. Profi-Tanzpaare trainieren intensiv, um ihre Technik zu verfeinern und ihre Darbietung zu perfektionieren, um in dieser anspruchsvollen Disziplin erfolgreich zu sein.